Der Mangel an Wachstumshormon (GH) ist eine seltene, aber bedeutende Ursache für Wachstumsverzögerungen bei Kindern. Die Krankheit kann sich nicht nur auf die Körpergröße auswirken, sondern auch zu einer Reihe anderer gesundheitlicher Probleme führen.
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- Was ist Wachstumshormonmangel?
- Typische Symptome
- Diagnose
- Klinische Untersuchung – Messung von Körpergröße, Gewicht, Bauchumfang und Längenvergleich mit Alters- und Geschlechtsnormen.
- Hormonbluttests – Messung des basalspiegeligen GH sowie der Spiegel anderer Hormone (IGF-1, IGFBP-3).
- Stimulationstests – Gabe von Substanzen wie GHRH oder Arginin zur Auslösung einer GH-Ausschüttung.
- Bildgebung – MRT der Hypophyse und Röntgenaufnahmen der Knochen für strukturelle Auffälligkeiten.
- Behandlungsmöglichkeiten
- GH-Therapie – Tagesinjektionen von synthetischem Wachstumshormon, angepasst an Körpergewicht oder Körpergröße.
- Regelmäßige Kontrollen – Bluttests zur Überwachung des IGF-1-Spiegels und Anpassung der Dosis.
- Lebensstil-Interventionen – Ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlafhygiene unterstützen die Therapie.
- Lebensqualität & Langzeitprognose
- Wann zum Arzt?
- Wachstum verlangsamt: Wenn die Größe eines Kindes über ein Jahr um weniger als 1 cm pro Jahr wächst.
- Deutlich kleiner als Altersgenossen: Differenz von mehr als 2,5 Standardabweichungen (SDS) zur Norm.
- Andere Symptome: Auffällige körperliche Veränderungen oder Stoffwechselprobleme.
- Fazit
- Körperliche Veränderungen
- Metabolische Anomalien
- Psychosoziale Auswirkungen
- Wachstumshormonmangel bei Kindern ist durch langsames Wachstum, Knochenalter-Verzögerung und metabolische Anomalien erkennbar.
- Typische Symptome umfassen körperliche Wachstumsverlangsamung, niedrige Muskelmasse und psychosoziale Probleme.
- Die Hypophyse produziert das Wachstumshormon und reguliert es über das Hypothalamus-Haben-System.
- In Deutschland ist die Therapie mit synthetischem GH für Kinder bis zum Ende der Pubertät erlaubt; bei Erwachsenen nur unter spezifischen Indikationen, wenn die Knochenwachstumsplatten noch offen sind oder ein echter Mangel besteht.
Symptom | Erklärung |
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Verzögertes Wachstum (größerer Unterschied zur Peers) | Die Körpergröße bleibt über die Jahre hinweg unter dem Durchschnitt. |
Kurze Beine | Besonders ausgeprägtes Verhältnis von Oberkörper zu Unterkörper. |
Spätpubertät | Verzögerte Pubertätsentwicklung, besonders bei Mädchen. |
Knochendeformitäten | Durch mangelnde Knochenstärke entstehen Knöchel- und Hüftdeformitäten. |
Stoffwechselveränderungen | Erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2 oder Fettstoffwechselstörungen. |
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Wachstumshormone sind ein entscheidendes Thema in der Kinder- und Jugendmedizin sowie bei bestimmten Erwachsenenstörungen. Dabei gilt es, die Grenzen für den Einsatz von synthetischem Wachstumshormon genau zu kennen. In Deutschland ist die Anwendung in erster Linie durch das Arzneimittelgesetz und die Richtlinien des Deutschen Ärzteblatts geregelt.
Wachstumshormonmangel bei Kindern
Kinder mit einem echten Wachstumshormonmangel (GH-Defizienz) weisen typischerweise einen deutlich verlangsamten Körperlängenwachstum auf. Der Arzt misst in regelmäßigen Abständen das Wachstumskurvenprofil und vergleicht es mit den Normwerten für Alter und Geschlecht. Ein Mangel wird meist diagnostiziert, wenn die Wachstumsrate unter dem 5. Prozentil liegt und die Knochenalter deutlich hinter dem chronologischen Alter zurückbleibt. Zu den häufigsten Ursachen zählen genetische Störungen wie das Prader-Willi-Syndrom, anomale Hypophyse oder systemische Erkrankungen.
Symptome von Wachstumshormonmangel
Die Symptome sind nicht immer eindeutig, doch sie lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
- Kleinere Körpergröße als bei Gleichaltrigen
- Möglicherweise niedriger Knochenbruch oder geringere Knochenmineraldichte
- Geringe Muskelmasse und höhere Fettanteile
- Lernschwierigkeiten oder Konzentrationsprobleme durch den hormonellen Ungleichgewicht
Hypophyse: Die Hauptdrüse
Die Hypophyse – genauer gesagt die Hirnanhangdrüse – befindet sich im Schädel und spielt eine zentrale Rolle im endokrinen System. Sie produziert neben Wachstumshormon (GH) auch andere wichtige Hormone wie Thyroidea-stimulierendes Hormon, adrenokortikotropes Hormon und Prolaktin. Die Regulation erfolgt über das Hypothalamus-Haben–System: Der Hypothalamus setzt Somatostatin oder Ghrelin frei, die die GH-Freisetzung hemmen bzw. anregen. Eine Fehlfunktion der Hypophyse kann zu einer Unter- oder Überproduktion von Wachstumshormon führen.
Wieviel Alter kann man Wachstumshormone nehmen?
In Deutschland ist die Anwendung von synthetischem Wachstumshormon (z.B. Somatropin) für Kinder bis zur Abschlussphase des Wachstums, also typischerweise bis zum Ende der Pubertät, erlaubt. Die Pubertas endet bei Mädchen meist zwischen 15 und 17 Jahren, bei Jungen etwas später, oft um 18–20 Jahre. Sobald die epiphysen (Wachstumsschienen) im Knochen vollständig geschlossen sind – was mit einer X-Ray-Untersuchung nachgewiesen wird – ist kein Nutzen mehr zu erwarten, https://digital-skill-jobs.web-grafix.in/ da das Wachstumstempo physiologisch beendet ist.
Für Erwachsene gibt es spezielle Indikationen: Menschen mit einem diagnostizierten GH-Defizienz trotz abgeschlossenem Wachstum können weiterhin von einer Therapie profitieren. Hier werden die Dosierungen individuell angepasst und regelmäßig auf Nebenwirkungen überprüft. Allerdings wird in der Regel nicht mehr an der Körpergröße gearbeitet, sondern an metabolischen Parametern und dem allgemeinen Wohlbefinden.
Zusammenfassung